- Die Aktien von Bayer  haben sich am
Dienstag nach einem positiven Votum eines Beratergremiums für ein
Konkurrenzprodukt schwächer als der Dax  entwickelt. Gegen
10.45 Uhr fielen die Titel des Chemie- und Pharmakonzerns um 0,52
Prozent auf 52,05 Euro. Der Leitindex hingegen stieg um 0,20 Prozent auf
6.307,32 Punkte.

    Das Beratergremium für die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte am
Vorabend einstimmig für die Zulassung des Mittels Pradaxa von
Boehringer
Ingelheim zur Prävention von Schlaganfällen gestimmt. Insgesamt sei
diese Entscheidung erwartet worden, kommentierte ein Händler und hob
gleichzeitig hervor, dass die Gesundheitsbehörde in der Regel den
Empfehlungen des Gremiums folge. 

    In Reaktion auf die Nachricht beließ Equinet seine Einschätzung
der Bayer-Papiere auf "Hold" mit einem Kursziel von 50,00 Euro. Die
einstimmige Empfehlung des Beratergremiums sei positiv zu werten,
schrieb Analyst Martin Possienke in einer Studie. Er geht weiter davon
aus, dass Pradaxa keine Übergelegenheit gegenüber dem derzeitigen
Standardwirkstoff Warfarin attestiert wird, was die Hürde für Bayers
Xarelto niedriger legen würde. Dessen Wirkstoff Rivaroxaban dürfte
nach dem Eindruck der Tests jedenfalls nicht unterlegen sein und könnte
möglicherweise ein besseres Wirksamkeits- und Risikoprofil aufweisen.

    Dass die Bayer-Aktien dennoch im Minus notieren, begründete
Possienke mit dem Kursverlauf der vergangenen vier Wochen. So waren die
Papiere seit ihrem Tief am 24. August bei 45,53 Euro um über 14 Prozent
nach oben geklettert. Da das positive Votum des Beratergremiums
erwartet worden sei, machten einige Anleger nun Kasse, so der Experte.

    Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank ist ebenfalls
zuversichtlich. Der Experte empfiehlt die Titel unverändert zum Kauf
und nennt
weiterhin ein Ziel von 55,00 Euro. Die Empfehlung des Beratergremiums
schürt aus seiner Sicht positive Erwartungen auch für das
Bayer-Medikament Xarelto. Selbst wenn Pradaxa wohl das erste Mittel am
Markt für die Indikation werde, sei genügend Raum für andere
Kandidaten wie Xarelto.

    Die Experten der WestLB schließlich votieren weiterhin mit "Add"
und einem Kursziel von ebenfalls 55,00 Euro. Die Empfehlung des
US-Gremiums signalisiere, dass die von Boehringer Ingelheim und Bayer
entwickelten Gerinnungshemmer auf Tablettenbasis erwünscht seien und
bei der Zulassung auch gewisse Risiken in Kauf genommen würden./la/ag