(neu: Regionen, Kunden, Aktienkurs)

    MADRID (dpa-AFX) - Der spanische Telekomkonzern Telefonica
<TEF.SC<TNE5.FSE>5.FSE> will nach dem weltweiten Krisenjahr
2010 wieder
durchstarten. Für das laufende Jahr seien Verbesserungen bei Umsatz und
Gewinn geplant, teilte das Unternehmen am Freitag in Madrid mit. Für
2009 wurden Rückgänge bei den Erlösen und dem operativen Gewinn vor
Abschreibungen gemeldet. Beide Werte entsprachen den Markterwartungen.
Der Nettogewinn stieg dagegen um 2,4 Prozent auf 7,78 Milliarden Euro
oder 1,71 Euro je Aktie - etwas weniger als prognostiziert. Das im
E<SX5E.DJX>0  notierte Papier legte im frühen Handel um
1,5 Prozent zu und übertraf damit die allgemeine Marktentwicklung.

    Die Schwäche auf den europäischen Märkten schlug sich wie
erwartet in den Bilanzdaten für das vergangene Jahr nieder. Den
Umsatzrückgang
in Europa konnte das Unternehmen nur teilweise mit dem Geschäft in
Lateinamerika kompensieren. Konzernweit fielen die Erlöse um 2,1
Prozent
auf 56,73 Milliarden Euro. Während der Umsatz in Lateinamerika um 3,7
Prozent stieg, sackte er in Spanien und im restlichen Europa jeweils
um 5,4 Prozent ab. Lateinamerika trug 40,5 Prozent zu den Erlösen bei,
Spanien 34,7 und das restliche Europa 23,9 Prozent.

KUNDENZAHL GESTEIGERT 

    Der operative Gewinn vor Abschreibungen (OIBDA) ging konzernweit um
1,4 Prozent auf 22,60 Milliarden Euro zurück. Das Unternehmen hat
2009 seine Kundenbasis um 5,1 Prozent auf rund 265 Millionen ausgebaut.
Die Steigerungsraten lagen im Mobilfunk bei 7,4 Prozent, in der
Sparte Breitband bei 8,2 Prozent und im Bezahlfernsehen bei 9,8 Prozent.
Telefonica ist in Deutschland unter anderem mit dem
Mobilfunkanbieter O2 vertreten und hat vor kurzem den DSL-Anbieter
Hansenet übernommen.

    Telefonica bestätigte zudem die Prognose von 2,10 Euro für den
Gewinn je Aktie im laufenden Jahr. Die Erlöse sollen um 1 bis 4
Prozent,
das Ergebnis vor Abschreibungen (OIBDA) um 1 bis 3 Prozent zulegen. Als
Basis für die Wachstumsziele legte Telefonica einen konsolidierten
Umsatz von 56,41 Milliarden Euro für 2009 zugrunde sowie ein OIBDA von
22,34 Milliarden Euro. Diese Werte lassen das Ergebnis von Telyco
Morocco sowie Kapitalerträge und Abschreibungen von Medi Telecom außer
Acht. Auch die von der Hyperinflation in Venezuela geprägten
Bilanzdaten blieben - wie 2009 schon - unberücksichtigt. Eingeschlossen
sind dagegen zehn Monate Bilanz der ab Anfang März konsolidierten
neuen Töchter Hansenet in Deutschland und Jajah in den USA.

    Gleichzeitig bekräftigte der Telekomkonzern seine mittelfristigen
Dividendenziele. So sollen 2009 1,15 Euro je Aktie ausgeschüttet
werden. Für 2010 sind 1,40 Euro geplant und bis 2012 soll die Dividende
auf mindestens 1,75 Euro steigen./jb/fn/tw