NEW YORK (dpa-AFX) - Die nachlassende Euphorie der Anleger über einen
Rettungsschirm für die Eurozone dürfte am Dienstag auch die
US-Börsen belasten. Damit könnten sich die weltweit deutlichen
Kursgewinne vom Vortag als Strohfeuer erweisen. Investmentstratege Paul
Mendelsohn von Windham Financial Services bewertete den von der EU und
vom Internationalen Währungsfonds aufgespannten Rettungsschirm
kritisch: "Die Frage ist, ob es nicht ein moralisches Fehlverhalten
begünstigt, wenn Regierungen nicht wirklich bereit sind, notwendige und
extreme Maßnahmen zu ergreifen." Der Versuch, ein Schuldenproblem mit
Schulden zu lösen, sei "kein gutes Rezept für eine langfristige
Lösung". 
    
    Um 14.55 Uhr notierte der Future auf den Dow Jones Industrial
 0,90 Prozent schwächer, nachdem der US-Leitindex am Vortag
satte
3,90 Prozent auf 10.785,14 Punkte gewonnen hatte. Der Future auf den
Nasdaq-100-Index  sank um 0,97 Prozent. Am Montag hatte der
von Technologiewerten geprägte Auswahlindex 5,04 Prozent höher bei
1.942,61 Punkten geschlossen. 
    
    Ähnlich wie in Europa dürften auch in den USA die vortags sehr
starken Finanzwerte unter Druck geraten. Von Goldman Sachs 
 gab es indes positive Aussagen zur Geschäftsentwicklung. Das
Handelsgeschäft der Investmentbank läuft so gut wie noch nie. Zum
ersten Mal überhaupt hat die Bank an jedem einzelnen Geschäftstag im
ersten Quartal Geld verdient. An 35 der 63 Arbeitstage hat sie mehr als
100 Millionen US-Dollar verdient - und nie weniger als 25 Millionen.
Dies geht aus einem Bericht hervor, den die unter Betrugsverdacht
stehende Bank bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat. Goldman
begründete den Erfolg mit einem robusten Risikomanagement und den in
den ersten drei Monaten des Jahres boomenden Märkten.
    
    Aktien von Ölkonzernen, die sich am Vortag gut geschlagen hatten,
drohen angesichts des Preisrückfalls beim "schwarzen Gold" ebenfalls
Verluste. Der Pharmakonzern Merck & Co   äußerte
sich zu seinen Gewinnzielen für 2010 und teilte zudem mit, dass 20
Produktkandidaten kurz vor der Marktreife seien. Beim
Biopharmaunternehmen Gilead Sciences   gab indes der
angekündigte
Rückkauf eigener Aktien für bis zu fünf Milliarden Dollar den Titeln
vorbörslich leichten Auftrieb./RX/gl/chs
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