BERLIN (dpa-AFX) - Der Medienkonzern Axel Springer <SPR.ETR> ist
beim geplanten Ausbau des Internetgeschäfts mit der Übernahme der
Online-Jobbörse Stepstone einen großen Schritt vorangekommen. Der
Anteil an dem norwegischen Unternehmen sei für knapp 25 Millionen Euro
von
33 auf etwas mehr als 53 Prozent aufgestockt worden, teilte das
Unternehmen am späten Mittwochabend in Berlin mit. Den übrigen
Stepstone-Aktionären werde zudem angeboten, ihre Anteile für 8,60
norwegische Kronen an Springer zu verkaufen. Sollten hier alle
Anteilseigner zuschlagen, würde die Übernahme knapp 90 Millionen Euro kosten.

    "Dies ist ein wichtiger Schritt für digitales Wachstum", sagte
Springer-Chef Mathias Döpfner. "Wie angekündigt, nutzen wir unseren
Finanzierungsspielraum für Investitionen mit einem klaren Fokus auf den
weiteren Ausbau des digitalen Geschäfts." Durch die
Mehrheitsübernahme kann Springer bereits von diesem Jahr an den Umsatz
Stepstones voll in der eigenen Bilanz berücksichtigen. Dies dürfte
den Erlös im Bereich digitale Medien um rund 100 Millionen Euro nach
oben treiben. Im vergangenen Jahr hatte der Verlag rund 383 Millionen
Bereich im digitalen Geschäft erlöst. Der Gesamtumsatz des
Springer-Konzerns lag 2008 bei rund 2,7 Milliarden Euro.

UMSATZRÜCKGANG BEI STEPSTONE ERWARTET

    Springer rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatzrückgang bei
Stepstone um gut 20 Prozent. 2008 hatte das norwegische Unternehmen
123,5 Millionen Euro umgesetzt und vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) 15,7 Millionen Euro verdient. In der ersten
Hälfte des
laufenden Jahres konnte sich die neben Monster führende
Online-Stellenbörse der Krise nicht entziehen und musste bereits einen
deutlichen
Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Hierzulande war Springer bereits
vor der Transaktion mit 49,9 Prozent an der Stepstone Deutschland AG
beteiligt und hat damit jetzt vollen Durchgriff auf das deutsche Geschäft. 

    Stepstone ASA sieht sich selbst als eine der weltweit größten
Online-Jobbörsen und hat eigenen Angaben zufolge mehr als 16.000
Kunden.
In Deutschland werden derzeit auf der Seite stepstone.de rund 24.000
Stellen angeboten. Europaweit sind es der Internetseite zufolge mehr
als 400.000. Größter Konkurrent in Deutschland ist das an der Nasdaq
notierte Unternemen Mo<MWW.NY<TMW.FSE>S> . Am
norwegischen
Aktienmarkt wurde die Übernahme durch Springer und die Offerte an die
übrigen Aktionäre mit einem kräftigen Kursaufschlag honoriert. Das
Stepstone-Papier legte um 28,7 Prozent auf 8,60 norwegische Kronen zu.
Die Springer-Aktie legte in Frankfurt nach anfänglichen Kursverlusten
leicht zu./zb/nl