ARMONK (dpa-AFX) - Dem erfolgsverwöhnten IT-Konzern IBM 
 geht die Puste aus. Nach dicken Zuwächsen in der
Vergangenheit hat sich das Unternehmen im zweiten Quartal nur noch
leicht verbessern können. Der Umsatz stieg im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 23,7 Milliarden Dollar (17,5 Mrd Euro).

    Auch die Neuabschlüsse im wichtigen Service enttäuschten mit einem
Rückgang von zwölf Prozent, was die Aktie am Montag nach
Börsenschluss in den USA in den Keller schickte. IBM läuft Gefahr,
künftig in diesem wichtigen Feld zu schwächeln. Der Konzern macht fast
die Hälfte seines Umsatzes mit Dienstleistungen wie dem Betrieb von
Rechenzentren.

SOFTWAREGESCHÄFT GRÖßTER GEWINNBRINGER

    Größter Gewinnbringer ist indes die Software, die fast die Hälfte
zum Konzernergebnis beisteuerte. Das Urgestein der Computerbranche hat
dank einer traumhaften Marge von 33,3 Prozent in dieser Sparte das 30.
Quartal in Folge mehr verdient: Unter dem Strich verbesserte sich das
Ergebnis um 9 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar.

    IBM hatte das Softwaregeschäft erst jüngst durch die 1,4
Milliarden Dollar schwere Übernahme der britischen Sterling Commerce
ausgebaut,
die Programme zum Datenaustausch entwickelt. IBM plant in den nächsten
fünf Jahren Übernahmen für rund 20 Milliarden Dollar und will sich
unter anderem beim "Cloud Computing" verstärken. Dabei liegt die
Software zentral auf einem Server und wird nur je nach Bedarf vom
Arbeitsplatz-PC abgerufen.

JAHRESGEWINNPROGNOSE ERNEUT LEICHT ANGEHOBEN

    Konzernchef Samuel Palmisano zeigte sich am Sitz in Armonk (Staat
New York) zuversichtlich, dass der gute Lauf beim Gewinn anhält und
erhöhte die Jahresprognose abermals leicht. Pro Aktie erwartet er nun
11,25 Dollar - 5 Cent mehr als bislang. Im Krisenjahr 2009 hatte der
Konzern immerhin 10,01 Dollar je Aktie erreicht.

    "Big Blue" hatte die Rezession durch die Streichung Tausender
Stellen und langfristige Serviceverträge mit seinen Kunden wesentlich
besser weggesteckt als die meisten anderen Unternehmen. Das Unternehmen
gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als wichtiger Gradmesser
für die gesamte IT-Branche und darüber hinaus.

KONKURRENZ STARK

    IBM hat mit seinen Großrechnern auch ein Standbein in der Hardware.
Allerdings sind die Gewinne vergleichsweise winzig, zwischenzeitlich
hatte IBM in der Sparte sogar rote Zahlen geschrieben. Über die
leistungsstarken Computer aus Armonk läuft ein guter Teil des
Internet-Datenverkehrs.

    Doch die Konkurrenz ist stark: Der Softwarekonzern Oracle 
 hat im vergangenen Jahr den direkten Rivalen Sun
Microsystems   geschluckt und drückt die
Hochleistungsrechner nun mit seiner Finanzkraft in den Markt. Einige
große
IBM-Kunden hätten bereits auf Sun-Maschinen umgeschwenkt, hatte
Oracle-Chef Larry Ellison jüngst verbreitet. Auf der anderen Seite
buhlen
Computerfirmen wie Dell   oder Hewlett-Packard mit
ihrer preiswerteren Standardtechnik um Kundschaft./das/DP/he
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