NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Montag ihre bescheidenen
Gewinne nicht bis zum Handelsende retten können und knapp im Minus
geschlossen. Der US-Leitindex Dow Jones (DJIA)  beendete den
Handel fast unverändert. Börsianer verwiesen auf das Gipfeltreffen der
G20.

    Einerseits wurde der Ausgang des Gipfeltreffens der 20 weltgrößten
Volkswirtschaften (G20) positiv beurteilt: Das Bekenntnis zu
Schuldenabbau statt zu Konjunkturprogrammen auf Pump sei vor dem
Hintergrund der Schuldenkrisen ermutigend. Zudem wird es weiter keine
schärferen Spielregeln für die Banken geben. Andererseits waren aber
auch zurückhaltende Stimmen zu vernehmen. "Die Überschriften vom
G20-Gipfel lesen sich gut und die Pläne sind sicherlich ein Schritt in
die richtige Richtung", räumte Ökonom Peter Cardillo von Avalon
Partners ein. Allerdings sei das Treffen vor allem ein "Goodwill-Event",
dessen Auswirkungen auf den Aktienmarkt begrenzt seien. Ein
Marktstratege verwies zudem auf Unsicherheiten vor in der laufenden
Woche anstehenden Konjunkturdaten. 

    Der US-Leitindex Dow Jones (DJIA) schloss minimale 0,05 Prozent
tiefer bei 10.138,52 Punkten und konnte damit seine jüngste
Verlustserie
nicht stoppen. Der breiter gefasste S&P-500-Index  verlor 0,20
Prozent auf 1.074,57 Punkte. An der Nasdaq ging es für den
Composite-Index  um 0,13 Prozent auf 2.220,65 Punkte nach
unten und der Nasdaq-100-Index  fiel um 0,14 Prozent auf
1.836,00 Punkte zurück.
    
    Die Boeing-Papiere   verbilligten sich um 2,14
Prozent auf 67,30 US-Dollar. Der Großkunde Dubai Aerospace Enterprise
(DAE) will nach Informationen der Pariser Finanzpresse Kaufverträge mit
dem Flugzeughersteller sowie dessen europäischem Rivalen EADS
  für 218 Flugzeuge neu aushandeln. Das wegen des
Immobilienprojekts Dubai World hoch verschuldete Emirat Dubai wolle
einen Teil der Aufträge auf die Fluggesellschaft Emirates übertragen,
berichteten "La Tribune" und "Les Echos. 
    
    Verluste von 2,15 Prozent auf 136,66 Dollar verbuchten die
Anteilsscheine von Goldman Sachs  . Die
US-Investmentbank,
die im Verdacht steht, ihre eigenen Kunden hinters Licht geführt zu
haben, muss sich nun auch noch den Vorwurf gefallen lassen, Mitschuld
daran zu tragen, dass Anleger eines betrügerischen Hedge-Fonds viel
Geld verloren haben. Die US-amerikanische
Finanzmarkt-Regulierungsbehörde verdonnerte Goldman Sachs dazu, knapp
20,6 Millionen Dollar an die Geschädigten der 2005 zusammengebrochenen
Bayou Group zu zahlen. Die Bank hatte für Bayou einen Teil der
Geschäfte abgewickelt. Goldman Sachs habe die Anzeichen für kriminelle
Machenschaften bei dem Partner ignoriert, begründete die Behörde ihr Vorgehen.
    
    Für die Titel von Alcoa   ging es um 1,87 Prozent
auf 11,03 Dollar nach unten. Der weltgrößte Aluminiumkonzern wird den
Fenster- und Türenhersteller Traco übernehmen. Weitere Einzelheiten
wurden nicht bekannt gegeben. Dagegen legten die Aktien von Noble Corp
 um 2,46 Prozent auf 30,00 Dollar zu. Das US-Ölbohrunternehmen
übernimmt für 2,16 Milliarden Dollar den Konkurrenten Frontier
Drilling. 
    
    Aktien von Tabakherstellern profitierten davon, dass das höchste
US-Gericht zwei Berufungsanträge sowohl der Branche als auch der
US-Regierung abwies, die sich um einen spektakulären Rechtsfall drehen.
Damit bleiben Entscheidungen niedrigerer Instanzen bestehen, nach
denen sich die größten US-Tabakfirmen der Bandenkriminalität schuldig
gemacht haben, indem sie die Gefahren durch das Rauchen über
Jahrzehnte verschleierten. Nach einem monatelangen Prozess entschied die
zuständige Richterin 2006, dass die Firmen tatsächlich die
Öffentlichkeit getäuscht und betrogen hätten. Zugleich ließen die
Gerichte die Regierung aber mit ihrem Begehren abblitzen, von der
Industrie 280 Milliarden Dollar an "widerrechtlichen" Profiten
abzukassieren. Altria   verteuerten sich um 3,25
Prozent
auf 20,34 Dollar und Reynolds American   gewannen 4,05
Prozent auf 53,45 Dollar./gl/ck
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