PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nachlassende Sorgen über die
Finanzierungsmöglichkeiten der Banken haben die Talfahrt der
europäischen Börsen
am Mittwoch vorerst gestoppt. Allerdings sorgten schwache Daten vom
US-Arbeitsmarkt dafür, dass die Anleger nicht zu euphorisch wurden. Der
EuroStoxx 50  stand zum Handelsschluss 0,66 Prozent höher bei
2.573,32 Punkten. Auf Monatssicht bedeutete das nach einer Berg- und
Talfahrt ein Minus von 1,42 Prozent. In Paris stieg der CAC 40
 um 0,29 Prozent auf 3.442,89 Punkte. Der Londoner FTSE 100
 gewann geringfügige 0,05 Prozent auf 4.916,85 Punkte.
    
    Börsianer waren erleichtert, dass sich die Geschäftsbanken bei der
Europäischen Zentralbank (EZB) mit spürbar weniger Liquidität
versorgt hatten, als zuvor erwartet worden war. In den vergangenen Tage
hatten Sorgen über einen möglichen Liquiditätsengpass auf die
Stimmung der Marktakteure gedrückt. Händler verwiesen zudem darauf,
dass die Umschichtungen in den Portfolios zum Halbjahresende
abgeschlossen würden. Somit sollte sich die in den vergangenen Tagen
erhöhte Risikoscheu wieder abbauen. 

    Indes dürften sich einige Anleger für den am Freitag erwarteten
monatlichen US-Arbeitsmarktbericht positionieren. Die an diesem Mittwoch
veröffentlichten Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP, denen
zufolge die Beschäftigung im Privatsektor im Juni schwächer als
erwartet
gestiegen war, dürften nun für eher verhaltene Erwartungen sorgen.
"Die Zahlen zeigen, dass der Privatsektor sich schwer tut, mit dem
Beschäftigungsaufbau in den vergangenen Monaten Schritt zu halten",
sagte Jean-Marc Lucas, Ökonom bei BNP Paribas. Derzeit drehten sich die
Sorgen aber eher um das Tempo der wirtschaftlichen Erholung als um einen
möglichen Rückfall in eine Rezession.
    
    Vor allem die am Vortag angeschlagenen Bankenwerte profitierten von
den EZB-Nachrichten. Der zugeteilte Tender war mit besonderer
Spannung erwartet worden, da am Donnerstag die Rückzahlung eines
Jahrestenders ansteht. Die Banken der Eurozone müssen dafür 442
Milliarden
Euro aufbringen. Vor allem spanische Banken hatten zuletzt auf eine
Verlängerung des Jahrestenders gedrängt, wodurch die
Notenbanktransaktionen zuletzt stark in den Fokus gerückt waren. Aktien
der spanischen Bank Santander  setzten sich mit
plus 3,48 Prozent auf 8,74 Euro an die EuroStoxx-Spitze und BBVA-Titel
  gewannen 3,14 Porzent auf 8,6120 Euro. Auch
Aktien französischer und italienischer Banken legten zu. Der
Branchenindex Stoxx Europe 600 Banken  stieg um 0,55 Prozent.

    
    Anteilsscheine von AstraZeneca   
verteuerten sich nach einer positiven Gerichtsentscheidung zu Crestor an
der "Footsie"-Spitze um 7,53 Prozent auf 3.168,61 Pence. In den USA
wurde das Patent für den umsatzträchtigen Blutfettsenker des
britisch-schwedischen Pharmakonzerns bestätigt. In Paris stiegen
Sanofi-Aventis-Papiere   um 1,74 Prozent auf 49,530
Euro. Der französische Pharmakonzern kauft für bis zu 560 Millionen
Dollar (459 Millionen Euro) eine US-Biotechfirma. Das Privatunternehmen
Targegen entwickelt Kinasehemmer für die Behandlung von Leukämie,
Lymphomen und anderen Erkrankungen des Blutes.
    
    Im Telekommunikationssektor legten Telefonica-Aktien 
 um 0,96 Prozent auf 15,2550 Euro zu. Mit einem Veto stoppte
Portugal vorerst einen Verkauf von Kapitalanteilen des größten
brasilianischen Mobilfunkbetreibers Vivo an den spanischen
Telekom-Konzern,
dessen Aktien aber nur zwischenzeitlich ihre Gewinne abgaben. 30 Prozent
der Vivo-Anteile befinden sich in der Hand des portugiesischen
Konzerns Portugal Telecom. Telefonica hatte die Offerte zuletzt erhöht
und den Portugiesen für deren Kapitalanteil 7,15 Milliarden Euro
geboten. Die Regierung in Lissabon stützte ihren Einspruch gegen den
Deal auf die "Goldene Aktie", die Portugal ein Veto-Recht bei
strategisch wichtigen Entscheidungen des einstigen Staatsunternehmens
einräumt. Portugal Telecom  gaben in Lissabon 1,45 Prozent
auf 8,18 Euro ab./gl/ck
BBVA Bilbao Vizcaya Arge... (NYSE:BBVA)
Historical Stock Chart
From Oct 2024 to Nov 2024 Click Here for more BBVA Bilbao Vizcaya Arge... Charts.
BBVA Bilbao Vizcaya Arge... (NYSE:BBVA)
Historical Stock Chart
From Nov 2023 to Nov 2024 Click Here for more BBVA Bilbao Vizcaya Arge... Charts.