- Die USA fallen nach Einschätzung des Chefs des
schweizerischen Luxuskonzerns Richemont
<CFR.VT<RITA.FSE>A.FSE>,
Norbert Platt, noch mehrere Jahre als wichtiger Markt für Luxusprodukte
aus. Im Gegensatz dazu sei der chinesische Luxusmarkt bereits wieder
über dem Niveau des guten Jahres 2008 angekommen, sagte Platt der am
Montag erscheinenden "WirtschaftsWoche". "In China geht es wieder
bergauf. Dort und in den angrenzenden Regionen haben wir eine Reihe von
Marken, die in diesem August schon wieder ein besseres Geschäft
gemacht haben als im sehr starken August 2008."

    Dagegen sei die Lage in den USA nach wie vor schwach. "In den USA
hat man ein schlechtes Gewissen, wenn man sich etwas gönnt, während
der Nachbar oder Kollege vielleicht gerade gefeuert worden ist. Fast
jeder dort kennt ein Opfer der Krise. Selbst die Superreichen halten
sich in den USA zurück, weil sie es für nicht opportun halten, zu
Krisenzeiten mit einem 500.000 Dollar teuren Geschmeide herumzulaufen",
erläuterte Platt.

    Der US-Markt werde noch Jahre brauchen, ums ich zu erholen. Viele
Verbraucher hätten dort über ihre Verhältnisse gelebt, sagte Platt.
Jetzt müssten sie ihre Schulden abbauen oder Ersparnisse - oft auch
für das Alter - aufbrauchen. "Das ist ein Prozess, der nicht in ein
paar
Monaten abgeschlossen sein wird. Ich fürchte, die USA werden -
unabhängig von der aktuellen Krise - in den kommenden Jahren ein
schwieriges
Umfeld für die Luxusbranche. Hinzu kommt, dass die Amerikaner nicht nur
im eigenen Land als Käufer ausfallen, sondern auch als Reisende
wegbleiben, die in anderen Ländern Luxusgüter kaufen", meinte der
Richemont-Chef./pi/DP/he