PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Weltweite Konjunktursorgen haben die
europäischen Börsen am Dienstag wieder auf Talfahrt geschickt. Der
EuroStoxx 50  schloss nach der Verschnaufpause am Vortag mit
Verlusten von 4,21 Prozent bei 2.556,34 Punkten und damit auf dem
niedrigsten Stand seit drei Wochen. In Paris büßte der Cac 40
 4,01 Prozent auf 3.432,99 Punkte ein. Der Londoner FTSE 100
 sank um 3,10 Prozent auf 4.914,22 Punkte. 
    
    In Europa selbst drückte laut Händlern das Auslaufen eines
Jahrestenders der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Stimmung. Der
schwächere Euro und die unter Druck stehenden Rohstoffwerte sowie
Kursverluste bei zyklischen Aktien deckten die Sorgen über die
Entwicklung
in der Eurozone auf, ergänzte ein Börsianer. Dazu schwappten
konjunkturelle Molltöne aus Asien über, nachdem enttäuschende
Wirtschaftsdaten
aus Japan und die Unsicherheit über fiskalpolitische Bremsmaßnahmen in
China und Indien die dortigen Börsen ins Minus gedrückt hatten. Am
Nachmittag versorgten schwache Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA
die Anleger mit weiteren negativen Nachrichten. Zusätzlich erhöhte
die eingetrübte Charttechnik den Druck auf die europäischen Börsen
weiter, so ein Börsianer.

    Im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 mussten sämtliche Werte
Verluste hinnehmen. Besonders Banken gerieten unter die Räder.
Schlusslicht waren die Aktien der Credit Agricole  
mit Abschlägen von 7,94 Prozent auf 8,350 Euro. Die Titel des
spanischen Konkurrenten BBVA   verloren 7,24 Prozent
auf ebenfalls 8,350 Euro. Börsianern zufolge fürchteten sich Anleger
vor einem möglichen Liquiditätsengpass bei spanischen Banken wegen des
am Monatsende auslaufenden EZB-Jahrestenders. Institute aus Spanien
hatten zudem von Problemen berichtet, im Interbankenhandel an Geld zu
kommen. Unterdessen versprach EZB-Ratsmitglied Christian Noyer in
einem Gespräch mit dem Radiosender "Europe 1", "die EZB wird
sicherstellen, dass es keine Probleme gibt". Französische Banken
dürften dem
Präsidenten der französischen Notenbank zufolge keine Probleme mit der
Rückzahlung haben, allerdings könnten Banken aus anderen Ländern
"leiden".

    Die Anteilsscheine von ArcelorMittal   rutschten
um 6,31 Prozent auf 22,785 Euro ab. Der weltgrößte Stahlproduzent
muss mit einem Bußgeld aus Brüssel wegen verbotener Preisabsprachen
rechnen. Die EU-Kommission habe bereits die Summe festgesetzt und werde
die Entscheidung nach ihrer Sitzung an diesem Mittwoch oder in der
kommenden Woche verkünden, verlautete aus Kreisen der Behörde. 
    
    Halbleiterwerte entwickelten sich nach einem enttäuschenden
Ausblick des US-Speicherchipverkäufers Micron Technology 

etwas schwächer als der Markt. Micron übertraf zwar mit seinen Zahlen
zum dritten Quartal die Erwartungen der Analysten, rechnet aber für
das kommende Quartal bestenfalls mit einem leichten Wachstum im
Vergleich zu den vergangenen Quartalen. ASML Holding 

verbilligten sich um 4,38 Prozent auf 22,820 Euro und STMicroelectronics
    gaben um 4,40 Prozent auf
6,523 Euro nach. 
    
    Die in London schwer gewichteten Minenwerte gehörten angesichts
rückläufiger Rohstoffpreise nach der guten Vortagsentwicklung zu den
größten Verlierern. Rio Tinto   gaben als "Footsie"
Schlusslicht 6,39 Prozent auf 3.048,00 Pence ab und Xstrata 
 büßten 6,07 Prozent auf 926,285 Pence ein. 
    
    Danone-Titel   verbuchten indes als einer der
besten Werte im Cac 40 "nur" einen Abschlag von 2,32 Prozent auf 44,250
Euro. JPMorgan hatte das Papier des französischen
Nahrungsmittelherstellers von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft und
das Kursziel von
40,50 auf 55,00 Euro angehoben. Das überdurchschnittliche
Wachstumspotenzial rechtfertige den 25-prozentigen Kursaufschlag zum
Sektor und
werde die Aktie weiter beflügeln, schrieb Analystin Polly Barclay./gl/ck
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