PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Ein gewaltiges Auffangnetz für angeschlagene
Mitglieder der Eurozone hat den europäischen Börsen am Montag
mächtig Auftrieb gegeben. Gegen Mittag verzeichnete der EuroStoxx 50
 satte Gewinne von 8,69 Prozent auf 2.717,54 Punkte.
Vergangene Woche hatte der Leitindex noch mehr als elf Prozent
eingebüßt. Der Cac 40  in Paris stieg am Montag um 8,37
Prozent auf
3.676,54 Punkte und der britische FTSE 100  rückte um 4,93
Prozent auf 5.375,41 Punkte vor. Im Blick steht am späteren Mittag noch
der Zinsentscheid der britischen Notenbank. Experten erwarten allerdings
nicht viel Neues und gehen davon aus, dass die Bank of England
(BoE) ihre Niedrigzinspolitik bestätigen und ihr Ankaufprogramm für
Staatsanleihen nicht antasten dürfte.
    
    Vor allem Finanzwerte profitierten von den versprochenen insgesamt
750 Milliarden Euro für Kredite, die im Notfall fließen könnten. Der
Stoxx-Branchenindex zeigte mit einem Plus von gut 13 Prozent die mit
Abstand stärkste Sektorentwicklung. An der Spitze des EuroStoxx 50
 schossen Societe Generale   um 20,42
Prozent auf 39,460 Euro hoch und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA)
  verteuerten sich um 19,91 Prozent auf 9,6300 Euro.
In London und Zürich ging es für Papiere der Branche ebenfalls
prozentual zweistellig nach oben. Überdurchschnittlich zulegen konnten
auch Titel der Deutschen Bank . Ein Börsianer verwies
darauf, dass die Aktien der Branche in der vergangenen Woche sehr stark
unter Druck gestanden hatten, "so dass eine Reaktion fällig war".
Analyst Jernej Omahen von Goldman Sachs schrieb, Staatsanleihen seien
der sicherste Posten in einer Bankbilanz. "Wird deren Wert in Frage
gestellt, hat dies einen Dominoeffekt für sämtliche anderen
Vermögenswerte." Die staatlichen Rettungsmaßnahmen könnten auf lange
Sicht das Vertrauen der Anleger wiederherstellen und so auch den
Bankentiteln helfen.

    Den in London schwer gewichteten Minenwerten halfen gestiegene
Metallpreise sowie gute Zahlen von Lonmin   auf die
Beine. Die Lonmin-Titel sprangen um 5,88 Prozent auf 1.784 Pence hoch,
nachdem das Bergbauunternehmen mitgeteilt hatte, es im ersten
Geschäftshalbjahr in die Gewinnzone geschafft zu haben. Die
angekündigte Ausgabe neuer Aktien für eine Akquisition fiel dem
gegenüber kaum
ins Gewicht. Im Ölsektor verloren indes BP-Titel  
gegen den positiven Trend 0,43 Prozent auf 551,50 Pence. Der britische
Mineralölkonzern hat eigenen Angaben zufolge zur Schadensbewältigung
in Folge des Untergangs der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von
Mexiko bisher 350 Millionen US-Dollar ausgegeben. 
    
    Bei Fluggesellschaften konnten auch die erneuten Probleme im
europäischen Flugverkehr durch Vulkanasche die gute Stimmung nicht
trüben.
Aktien von Air France-KLM  stiegen um 6,40 Prozent auf 10,605
Euro, obwohl die niederländisch-französische Gesellschaft für den
April einen Rückgang der Passagierzahlen um ein Fünftel berichtet
hatte. British-Airways-Titel   verteuerten sich um
6,71
Prozent auf 205,10 Pence./gl/rum
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