PARIS (dpa-AFX) - Computerspiele bringen dem französischen Medien- und
Telekomkonzern Vivendi   Glück. Hohe
Verkaufszahlen von Spielen wie Call of Duty, World of Warcraft und Tony
Hawk's Skateboarding beschertem dem Konzern ein starkes erstes
Halbjahr. Neben dem Spielegeschäft liefen auch die Telekomsparten, dem
wichtigsten Standbein des Konzerns, gut. Sorgenkind des Konzerns
bleibt das Musikgeschäft. Insgesamt blickt Vivendi jetzt etwas
optimistischer auf das laufende Jahr als zuletzt. Vivendi will für 2010
zudem
wieder eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie zahlen. Am Aktienmarkt
kamen die Nachrichten gut an. Die im EuroStoxx 50  notierte
Aktie legte deutlich zu und erreichte den höchsten Stand seit Anfang Mai. 

    Im ersten Halbjahr legte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen auf den Unternehmenswert (EBITA) um 12 Prozent auf 3,2
Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte.
Im laufenden Jahr rechnet Vivendi hier jetzt mit einem Anstieg.
Bisher hatte der Konzern lediglich ein leichtes Plus in Aussicht
gestellt. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn rechnet Vivendi jetzt
2010 auch mit einem höheren Wert als 2009. Hier gab es zuletzt keine
Prognose. In den ersten sechs Monaten stieg der bereinigte Gewinn um
vier Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. 

SPIELESPARTE TREIBT UMSATZ

    Der Erlös legte um sechs Prozent auf fast 14 Milliarden Euro zu.
Größter Umsatz- und Gewinntreiber war die Spielesparte Activision
Blizzard, die vor rund zwei Jahren aus der Fusion von Activision und
Vivendi Games entstanden ist. Der Telekomanbieter SFR, in Frankreich
nach France Telecom Nummer zwei, konnte Gewinn ebenfalls deutlich
ausbauen. Der Umsatz stieg nur moderat. SFR ist die größte Sparte des
Vivendi-Konzerns. Probleme bereitet nach wie vor die Musiksparte, die
unter anderem Lady Gaga, Black Eyed Peas und Eminem unter Vertrag hat.
Hier sanken Umsatz und Gewinn. Vivendi erhofft sich hier Besserung im
zweiten Halbjahr durch die Veröffentlichung von neuen Alben einer
Reihe von Topstars.

    "Wir sind wieder zurück auf unserem Wachstumskurs", sagte
Vivendi-Chef Jean-Bernard Levy. "Die jüngst getätigten Zukäufe GVT,
Activision
Blizzard sowie das Breitband- und Festnetzgeschäft von SFR haben sich
hervorragend entwickelt. Wir fühlen uns daher in der Lage, die
Prognsoe zu erhöhen." Vivendi ist weltweit in 77 Ländern vertreten und
hat rund 49.000 Angestellte. 2009 setzte der Konzern rund 27
Milliarden Euro um und verdiente dabei knapp 2,6 Milliarden Euro./zb/ang/nmu