- Der Verkauf des zum Merckle-Imperium zählenden
Schweizer Generikaherstellers Mepha geht in die heiße Phase. Ein
indikatives Angebot sei bereits gestern Abend eingegangen, erfuhr die
Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag aus Finanzkreisen.
"Insgesamt rechnen wir in der ersten Bieterrunde mit um die zehn
Angebote von strategischen wie auch von Finanzinvestoren", hieß es von
einer mit der Transaktion vertrauten Quelle. Die Angebotsfrist für die
erste Bieterrunde endet um 12.00 Uhr an diesem Freitag. Jedoch
dürften wegen der Zeitverschiebung einige Angebote über das Wochenende
eingehen.

ZWEIMAL UMSATZ SOLLEN MINDESTENS DRIN SEIN 

    Mepha peilt 2009 einen Umsatzanstieg von sieben Prozent auf 406
Millionen Schweizer Franken an. "Wenn wir von zweimal Umsatz ausgehen,
dann erwarten wir schon Gebote von mindestens 800 Millionen Schweizer
Franken", hieß es aus den Kreisen. Die 1949 gegründete Mepha ist nach
eigenen Angaben die Nummer eins bei Nachahmermedikamenten in der
Schweiz. Neben Generika stellt Mepha auch Originalpräparate zur
Behandlung
von Malaria her. 2008 wurden 44 Prozent des Umsatzes in der Schweiz
erwirtschaftet. Die weitaus größere Ulmer Schwester Ratiopharm, die
ebenfalls zum Verkauf steht, erwirtschaftete 2008 ohne die Schweizer
Mepha Gruppe einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Mepha arbeitet
mit Ratiopharm unter anderem in der Produktion zusammen. Eine
strategische Partnerschaft beider Unternehmen besteht auf dem Gebiet der
biotechnologischen Generika. 

    Neben dem weltgrößten Pharmakonzern Pfizer
<PFE.NY<PFE.FSE>E.FSE> hätte auch der Bad Vilbeler
Generikaherst<SAZ.ETR>da 
Info-Unterlagen zu Mepha angefordert. Sowohl Pfizer wie auch Stada
lehnten einen Kommentar ab. Auch das mit dem Mepha-Verkauf betraute
Bankhaus Rothschild und die Schweizer Generikafirma erklärten, zu
Gerüchten nehme man keine Stellung. In den Kreisen werden neben dem
französischen Pharmakonze<PSAN.PS<SNW.ETR>tis 
 auch noch das US-amerikanische Pharmaunternehmen Watson als
möglicher
Interessent genannt. "Wir würden uns über ein Angebot von Watson sehr
freuen", hieß es. 

    Interessant wäre Mepha nach Aussage von Analysten für Käufer, die
in der Schweiz ihre Präsenz verstärken oder auch Fuß fassen wollen.
Sanofi-Aventis hatte im Juli angekündigt, die Schweizer Helvepharm zu
übernehmen. Käme Mepha hinzu, hätte sich Sanofi den Schweizer
Generikamarkt gesichert. Der weltgrößte
Generikahe<TEVA.NA<TEV.ETR>Pharmaceuticals  
wird dagegen als starker Interessent
für die deutsche Nummer zwei - Ratiopharm - genannt. Nach
Branchenschätzungen liegt der Wert von Ratiopharm, einer
100-prozentigen Tochter
der Merckle-Vermögensverwaltung VEM, zwischen 2,5 Milliarden bis 3,5
Milliarden Euro. Ratiopharm legt nach Aussagen aus Kreisen
voraussichtlich Anfang kommender Wochen Zahlen für die ersten neun
Monate vor. Wie verlautete, soll der Umsatz in den ersten neun Monaten
das geplante Umsatzwachstum von 3 Prozent erreicht haben. Auch das
Ergebnis habe sich freundlich entwickelt.    

VIER BIS SECHS GEBOTE VON FINANZINVESTOREN FÜR MEPHA ERWARTET

     Von Finanzinvestoren könnten vier bis sechs Gebote für Mepha in
der ersten Bieterrunde eingehen: "Insgesamt haben um die 22
Finanzinvestoren Unterlagen zu dem Schweizer Unternehmen angefordert.
Davon sind viele auch an einer Übernahme von Ratiopharm interessiert",
sagte ein Insider dpa-AFX. Neben dem US-Finanzinvestor KKR wird unter
anderem mit einem Gebot von Bain Capital gerechnet. Apax sei dagegen
sehr stark an Ratiopharm interessiert./ep/dct/wiz

    ---Von Elke Pfeifer, dpa-AFX---
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